Ärgerlich: Gefangen in der Autobahn-Demo

Stau auf der Autobahn ist unangenehm genug. Wenn aber nicht eine Baustelle sondern eine Demonstration die Ursache ist, kann das einen Autofahrer schon mal auf die Palme bringen. Lesen Sie hier, was Sie jetzt keinesfalls tun sollten.

Immer wieder haben in den vergangen Wochen Aktivisten den Verkehr auf Berliner Autobahnen lahmgelegt. Die Protestgruppe „Aufstand der letzten Generation“ will mit ihren Sitzblockaden auf Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen. Für maximale Aufmerksamkeit kleben sich manche Teilnehmer sogar mit Sekundenkleber auf dem Boden an, ein einfaches „Wegräumen“ durch die Polizei ist somit nicht mehr möglich und alles dauert noch länger.

Aber dürfen die das? Und was machen Sie als Autofahrer, wenn Sie stundenlang im Stau gefangen sind, womöglich noch in der ersten Reihe?

Ja, man darf in Deutschland demonstrieren, aber eine Sitzblockade auf der Autobahn ist, auch wenn sie gewaltfrei abläuft, eine Nötigung. Schließlich werden die Verkehrsteilnehmer zum Stehen im Stau genötigt. Die Aktivisten müssen deshalb auch mit einer Anzeige und einer Geldstrafe rechnen.

Ruhig bleiben und keinesfalls handgreiflich werden

Als Autofahrer gelten für Sie genau die gleichen Spielregeln. Beschimpfen, beleidigen, handgreiflich werden oder gar Demonstranten wegtragen ist ebenfalls Nötigung oder gar Körperverletzung und kann für Sie strafrechtliche Konsequenzen haben.

So ärgerlich das ist, wenn man deshalb einen wichtigen Termin verpasst oder einfach nur Zeit verplempert: Bleiben Sie ruhig und lassen Sie sich nicht zu irgendwelchen Handlungen gegenüber den Demonstranten hinreißen. Auch für einen Verkehrsrechtsanwalt gibt es hier kaum eine Handhabe, rechtlich gegen Demonstranten vorzugehen.

Rufen Sie Hilfe, wenn es Ihnen schlecht geht

Was Sie dürfen und sollten: Wenn Gefahr droht, wenn es Ihnen oder einem Mitfahrer gesundheitlich schlecht geht und Sie Hilfe brauchen, wenden Sie sich an die anwesenden Vertreter von Polizei oder Feuerwehr oder an andere Ordnungskräfte.

Für Motorradfahrer gelten im Stau natürlich dieselben Regeln wie für Autofahrer. Aber wenn man sich mit dem Motorrad gefahrlos und rücksichtsvoll im Schritttempo an den festgeklebten Demonstranten vorbeischlängelt, gehe ich davon aus, dass die Polizei in so einer Situation ein Auge zudrückt.